Ich bin ja sooo prima! Eine echte „Klugschnackerin“! Anderen kann ich gute Ratschläge geben und selbst versacke ich in der völligen Untätigkeit, diese „guten Ratschläge“ für mich selbst zu nutzen.
Dieser Blog heißt nicht ohne Grund „Ich bin prima“: Ich wollte endlich damit beginnen, netter und freundlicher mit mir umzugehen. Aber das ist gar nicht so einfach, alte, schlechte Gewohnheiten aufzugeben. Irgendwie habe ich es wohl nicht gelernt – ich verbessere mich: noch (!) nicht gelernt, mich als „prima Menschen“ anzunehmen. Ich neige eher zu einer massiven Kritik an mir selbst.
Jetzt kann ich das ja hier ganz frei weg schreiben – den Blog liest ja eh niemand außer mir … Muss lachen gerade …
(Im Umfeld würde ich eine solche „Schwäche“ nicht zugeben – da heißt es immer „mir gehts gut“ und es gibt so gar keinen Grund, warum ich Hilfe bräuchte, da kann ich dann auch „gute Ratschläge“ geben, ich kann „immer gut zuhören“ und helfen … warum: damit ich eine Berechtigung zum DASEIN habe, weil ich eben im Eigenbild oft von mir selbst kleingemacht werde mit Kritik und so …)
Ich habe als Kind keine Vorbilder gehabt, die mit sich selbst nett umgingen. Es gab kein „ich mache was Schönes, weil ich es verdient habe“. Alles was man tut, muss einen Sinn haben, nützlich sein. Sonst darf man das nicht machen. Verschwendung …
Ja, und eigentlich ist es langsam an der Zeit, diese schlechten Gewohnheiten abzulegen und lieber mir selbst jeden Tag zu sagen, dass ich prima bin und einfach so und ohne „nützlich zu sein“ da sein darf. Leben darf. Das Leben auch genießen darf. Eben, weil ich prima bin und es verdient habe.
Warum ich endlich mal echt hier was reinschreibe und nicht nur blabla … ? Na, weil ich eben einfach denke: es liest vermutlich eh kein Mensch diesen Blog und somit kann ich mal ungeschönt schreibend darüber nachdenken, wie ich das hinbekomme mit der Änderung meines Mindsets.
Vor ein paar Tagen schrieb ich einer früheren Freundin (von vor 20 Jahren … damals waren sie und ihr Mann unsere Trauzeugen … jaja, ich bin liiert und auch schon älter). Also diese frühere Freundin ist heute eher eine „Bekannte“, weil wir uns nicht mehr real treffen und es von ihr aus nur noch für die Weiterleitung von irgendwelchen Filmen oder Bildern per Whatsapp reicht. Ich hatte diese Freundschaft reanimieren wollen vor ungefähr 3,5 Jahren: hatte mehrfach versucht, mich mit ihr zu treffen und zu sehen, ob man noch eine ähnliche Wellenlänge hat. Aber sie war da eher abweisend. Ich nahm das (natürlich!) als Ablehnung meiner Person an. Also, dass sie nichts mehr mit MIR zu tun haben wollte, weil ich diese Freundschaft nicht hatte pflegen können (warum? Das würde jetzt zu kompliziert, aber mir war es nicht möglich – keine Zeit, keine Kraft …).
Oh Gott, was schreibe ich hier kompliziert!
Also Kurzform:
Diese Bekannte fotografiert schon lang. Und diese Bekannte hatte jetzt ein Bild als Profilbild im Whatsapp mit so einem Text, der auf Depression hinwies. (Willkommen im Club!) Und was macht die prima Kate, der es selbst im Moment was sch…. geht? Richtig! Klug schnacken tut sie!
Sie schreibt:
…. Aber wenn sich „äußere Bedingungen“ nicht ändern lassen, hilft nur, die Situation anzunehmen und los zu lassen. Also sozusagen der innere Entschluss, trotzdem glücklich sein zu dürfen und zu wollen. Das ist schwer, keine Frage. Abefr es gibt dann auch irgentwann wieder schöne Tage. Du hast ein schönes Leben verdient. Konzentriere Deinen Fokus auf das Schöne und blende alles Negative aus. Betrachte die Situation als Fotografin: Was soll im Bild in Szene gesetzt werden? Was soll „unscharf“ gestellt werden und somit weniger beachtet werden?
So ein Perspektivwechsel gibt die Chance, aus sich selbst heraus der Depression einen Arschtritt zu verpassen … Lebe jetzt und lebe glücklich. Du hast es verdient. Alles Liebe. …
Cooler Tipp! Sollte ich vielleicht selbst einfach doch mal ausprobieren! 🙂
Immerhin: ich habe heute den Blog genutzt, um mir selbst einen Spiegel vorzuhalten. Vielleicht hilft es mir auf der Reise zu einem schönen Leben. Ist doch schon mal ein guter Schritt.