Wasser ist kostbar. Warmes Wasser können wir bald in Gold aufwiegen. Okay, ist übertrieben. Aber inzwischen haben viele Leute Angst vor den Nachzahlungen. Ich auch. Was also tun? Ich habe mir überlegt: Wenn ich mir selbst das Warmwasser am Haupthahn abstelle, dann kann ich nicht aus alter Gewohnheit fürs Händewaschen warmes Wasser aufdrehen. Hände waschen usw. kann man ja auch kalt. Und das wenige Wasser fürs Zähneputzen ist im Zahnputzbecher in der Mikrowelle schnell warm und das kostet viel weniger Energie, als das Warmwasser einige Minuten lang laufen zu lassen, bis das Wasser warm genug ankommt.
Wenn ich dann Haare waschen will oder duschen – dann kann ich ja das Warmwasser vorher aufdrehen.
Ich werde berichten, wie es klappt.
Das „Selbst-Warmwasser“ abdrehen ist vielleicht lästig. Auf der anderen Seite ist ja klar, das wir alle Energie sparen müssen – wegen der limitierten Gasmenge, wegen der steigenden Energiepreise und vor allem für die nächsten Generationen.
Aber ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen, wenn ich mir nicht Sorgen um die Nachzahlung für Gas machen würde. Da bin ich ehrlich. Vielleicht brauchte ich diesen Druck, um mir Gedanken zum Energiesparen zu machen.
Was ich außerdem machen werde, damit ich Geld für die eventuelle Nachzahlung habe: Ich schaue mal, welche ungenutzten Sachen ich in den Schränken und im Keller habe. Vielleicht freut sich jemand über die gebrauchten Schätze und ich kann mich über ein paar Euronen freuen.
„Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mache Limonade.“ – Autor unbekannt.
Ich versuche, mich daran zu halten und die neue Situation positiv zu sehen: Ich werde bewusster duschen, Haare waschen und den Luxus von Warmwasser neu genießen.
In vielen Regionen wird selbst Trinkwasser knapp. Wir haben einfach nur Glück, dass wir den Hahn aufdrehen können und fließendes Wasser haben. Es ist also nicht selbstverständlich, wenn man weltweit schaut und ehrlich ist.
Vielleicht ist es gerade gut, sich das einmal bewusst zu machen und dankbar zu sein.